Tag der Befreiung

Heute, am 08. Mai 2022, begehen wir den Tag der Befreiung, die Befreiung Deutschlands und Europas von der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten, durch diese allein in Deutschland über 6 Millionen Menschen ermordet wurden oder an den Kriegsfolgen verstorben sind. Wir gedenken den Opfern, unseren Vorfahren, denen ihr Leben genommen wurde, die ihr Leben gaben, die gekämpft haben gegen die Nazis, gegen Hunger, Tod, Krieg, Gewalt und Willkür, gegen Rassendenken, Vorurteile und Ungerechtigkeit.

Aber auch gegen die Zeit, gegen das Erlebte und gegen das Vergessen.

Es ist wichtig an das Geschehene zu erinnern und zu mahnen, damit sich solch ein Krieg nie mehr wiederholt. Doch es scheint nicht genug, denn in 29 Ländern weltweit, verteilt auf 5 von 7 Kontinenten, finden bis heute Kriege statt. Kriege, die seit Jahren und Jahrzenten andauern und ebenfalls Millionen Opfer fordern.

Letztes Jahr beendete ich meine Rede hier mit dem Satz: „Es muss uns gelingen im Dialog zu bleiben, für unser Land und damit wir auch in Zukunft in Frieden leben können.“

Dieser Satz bezog sich damals auf die Spaltung unserer Gesellschaft in Bezug auf die Coronapandemie, aber er verliert auch in Bezug auf die derzeitige Lage in Europa nicht seine Aussagekraft und Aktualität. Wir Menschen sind in der Lage über Konflikte zu reden, Meinungen auszutauschen und Kompromisse einzugehen, ja sogar Lösungen zu finden. Wir müssen es nur wollen. Dafür braucht es auch keine Waffen, sondern Empathie.

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