Stadtverordnetenversammlung lehnt Hitzeschutzplanung für Lübben ab – SPD-BÜNDNIS 90/Die Grünen kritisieren verpasste Chance für Gesundheitsvorsorge

Die Stadtverordnetenversammlung Lübben hat am gestrigen 25. September die Beschlussvorlage „Hitzeschutz in Lübben – Vorsorge für Gesundheit und Stadtklima“ mehrheitlich abgelehnt. Die von der Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte und von der CDU-Fraktion unterstützte Initiative sah die Erarbeitung einer umfassenden Hitzeschutzplanung für die Stadt Lübben vor. Die Beschlussvorlage umfasste eine detaillierte Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in Hitzeperioden, die Entwicklung konkreter Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung des Stadtklimas und zum Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen sowie eine Umsetzungsstrategie mit Priorisierung und Finanzierungsoptionen.

Sarah Benke-Åberg, Stadtverordnete für Bündnis 90/Die Grünen und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen, zeigte sich enttäuscht: „Die Ablehnung dieser Vorlage ist eine verpasste Chance für den Gesundheitsschutz in unserer Stadt. Trotz monatelanger intensiver Arbeit, einer öffentlichen Anhörung und wissenschaftlicher Fakten zur zunehmenden Hitzebelastung hat die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung die Notwendigkeit eines umfassenden Hitzeschutzes nicht erkannt. Wir hatten gehofft, dass die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit bei diesem Thema zeigt, dass Klimaanpassung keine Frage politischer Couleur ist, sondern eine gemeinsame Verantwortung. Wir werden uns weiterhin für dieses wichtige Thema einsetzen, denn die Gesundheitsrisiken durch Hitzeperioden werden in den kommenden Jahren weiterhin zunehmen.“

Die abgelehnte Vorlage ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Bereits im Dezember 2024 hatte die Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen eine erste Version eingebracht, die in den Fachausschüssen keine Mehrheit fand. Nach einer von der Fraktion initiierten öffentlichen Anhörung zum Thema Hitzeschutz im Juli 2025 wurde die Vorlage gemeinsam mit der CDU-Fraktion überarbeitet, konnte aber auch in dieser Form keine Mehrheit erzielen. Die Fraktion SPD-Bündnis 90/Die Grünen kündigt an, das Thema Hitzeschutz weiterhin auf der politischen Agenda zu halten und in geeigneter Form erneut in die Stadtverordnetenversammlung einzubringen.

Hintergrund: Längere Hitzeperioden stellen eine zunehmende Herausforderung für Städte dar – sowohl gesundheitlich als auch städtebaulich. In Brandenburg haben extreme Temperaturen bereits nachweislich zu einer erhöhten Sterblichkeit geführt. Besonders betroffen sind ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen sowie Kleinkinder. Die Stadt Lübben, die einen hohen Anteil älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger hat, hätte mit dem Beschluss einen wichtigen Schritt zur Anpassung an diese Herausforderung unternehmen können.